Liebe Bine, da du so frech bist und mein neuer Freund beleidigst, darfst du die Geschichte zum Artischockenquarz nicht lesen! Also ab jetzt Augen zu!
Es ist so, dass mein Sohn Julian immer in den Ferien zu seinem Vater und Oma nach Genua fährt. Wir treffen uns dann immer in der Mitte, meist in Lugano. Schon einige Tage zuvor hab ich mir überlegt, noch kurz shoppen zu gehen, also den Zug zurück eine Stunde später zu nehmen. Ich hatte da nämlich einen Steinladen in Erinnerung, den ich vor Jahren mit geschlossenen Türen vorfand. Doch hatte ich mich nicht dafür, noch später heim zu kommen, da mein Mann den ganzen Tag auf die kleine Tochter schauen musste (eine Fahrt dauert 3 3/4 Std.), was ja eh blöd von mir ist...
Nun gut, als wir in Lugano angekommen sind, waren da Oma und Onkel mit Auto, dessen Batterie entladen war. Bis sie dann abfahren konnten, hatte ich meinen Zug natürlich verpasst, so konnte ich also doch noch schnell die Gasse runter in die Stadt, wo ich einen hübschen, kleinen Steinladen vorfand, aber auf der falschen Strassenseite. (?) Egal, da gab es viel zu bestaunen, teils Museumsstücke, da rief mich dieser Artischockenquarz, ohne Preisschild. Die anderen waren dann alle teurer und nicht so hübsch wie er...
Auf der Heimreise hab ich mich immer mehr verliebt in das Stück und er (oder meine innere Stimme) verriet mir dann, dass das mit der Autobatterie nur deshalb geschehen ist, das er zu mir kommen kann.
Und einige Zeit später kam mir dann in den Sinn, dass der Laden, den ich zuerst gemeint habe gar nicht in Lugano, sondern in Chiasso (eine Stadt weiter) war!
Tja, so kann es Steinverrückten ergehen....
Und den Drachenschädel habe ich mir vermutlich auch nur leisten können, weil vor Ende eines Seminars eine Frau in ihn stolperte und ihm dabei ein Horn abbrach....