Ich teile diesen wichtigen Aufruf mit euch. In dem Link zu Mineralienatlas selber findet sich dann auch im Verlauf die Diskussion, ob Mineralien dazu gehören....
Liebe Mineralien- und Fossilienfreunde,
um Eure Privatsphäre zu schützen, schreiben wir Euch nur sehr selten direkt an. Wir bemühen uns auch die Politik aus unserem schönen Hobby raus zu halten. In diesem Fall möchten wir eine Ausnahme machen und Euch über einen Gesetzesentwurf der Bundesrepublik Deutschland informieren und in diesem Zusammenhang um Eure Mithilfe bitten.
Die deutsche Regierung will in der ersten Jahreshälfte 2016 ein "Kulturgutschutzgesetz" verabschieden. Durch die im Entwurf vom 14.09.2015 beabsichtigten Regelungen wird das Sammeln von Naturgut (u. a. Fossilien, Mineralien) und Kulturgut (z. B. Münzen, Artefakte, Briefmarken, Kunstwerke) reglementiert. Sowohl private Sammler als auch Wissenschaftler, Händler und Messeveranstalter sind von gesetzlichen Verschärfungen der Einfuhrkriterien und einer Überbürokratisierung betroffen. Aus dem naturwissenschaftlichen Bereich wurde offenbar niemand in die Erarbeitung des Gesetzesentwurfs einbezogen. Auf diese Weise - und durch die Zusammenfassung mit völlig anderen Themenfeldern - sind viele nicht sachgerechte Regelungen in den Gesetzesentwurf gelangt. Die angebliche Notwendigkeit zu der scharfen Regulierung wird mit Raubgrabungen, Antikenhandel und darauf basierender Terrorismusfinanzierung begründet. Niemand weiß, was naturwissenschaftliche Objekte damit zu tun haben und auch für den Bereich der klassischen Kulturgüter ist die Argumentation nicht belegt.
Sammlern, Wissenschaftlern und Händlern drohen:
- unsinnige und nicht einhaltbare Einfuhrformalitäten bei jedem einzelnen Natur- und Kulturgut (ohne Wertgrenze),
- bei Nichteinhaltung der Formalitäten Abrutschen des normalen internationalen Sammelns von Natur- und Kulturgut in die Illegalität und daraus resultierende Möglichkeit zur willkürlichen Enteignung privater Sammler,
- nicht einhaltbare Sorgfaltspflichten für Händler,
- rechtsstaatlich bedenkliche rückwirkende Regelungen und Beweislastumkehr,
- Behinderung der Naturwissenschaft durch Bürokratisierung und Entzug von Quellen für Forschungsgegenstände (Sammler, Händler, eigene Importe),
- der Wegfall von Messeveranstaltungen (wie Mineralien- und Fossilienbörsen).
Sammeln ist kein Beitrag zur Zerstörung von Kultur- und Naturgütern, sondern entscheidend zu dessen Erhaltung! Wissenschaftler und Sammler kooperieren ausgezeichnet ("citizen science").
Wir setzen uns für eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzes ein. Dies soll unter Einbeziehung von Naturwissenschaftlern, privaten Sammlern, sowie Händlern naturwissenschaftlicher Objekte geschehen. Nur so können sinnvolle Regelungen getroffen werden! Auch die Sammler von Kulturgut müssen dringend nochmals ergebnisoffen angehört und einbezogen werden.
Naturgut ist Weltnaturerbe und nicht kulturelles Erbe eines Nationalstaats. Beschränkungen für den Warenverkehr, den internationalen Leihverkehr sind nur für herausragende Einzelobjekte zu rechtfertigen, niemals pauschal für jedes beliebige naturwissenschaftliche Objekt.
Bitte nehmt Euch eine Minute Zeit und unterzeichnet die Petition "Für den Erhalt des privaten Sammelns".
Für den Erhalt des privaten Sammelns // For preserving the right to privately collect
https://www.openpetition.de/petition/on ... n-sammelns
Jede Stimme zählt und erhöht den Druck auf die Politik! Wir hoffen auf die internationale Solidarität aller Sammlerinnen und Sammler von Natur- und Kulturgut sowie aller Wissenschaftler, die mit diesen Gütern arbeiten.
Bitte kommuniziert diesen Aufruf an Sammler, Familie, Freunde und Bekannte weiter – vielen Dank!
Den Aufruf findet Ihr auch unter:
https://www.mineralienatlas.de/forum/in ... 90272.html
Dieser Aufruf wird u.a. unterstützt von:
- Steinkern.de
- VFMG - Verein der Freunde der Geologie und Mineralogie
- Mineralienatlas.de
- und vielen weiteren …
Stefan Schorn