Steinesuchen auf der KiesbankHeute habe ich mit Kumpel gerechnet zum Steinesuchen. Kumpel war gestern Abend am Karneval. War heute nicht in der Lage aufzustehen.
Da mein Bernerschädel viel zu stur ist, konnte ich es nicht lassen und bin ohne Kumpel gefahren.
Die Zufahrt zur Emme von Parkplatz aus war noch einfach für mich.
Aber dann kam die Böschung hinunter zur Kiesbank. Also aus dem Rollstuhl, und auf dem Hosenboden runter zur Emme. Jetzt trennten mich nur noch 2 Meter Wasser von der Kiesbank. Kein Problem, auch das ist rutschend machbar. Gesäß wurde zwar ziemlich Nass, aber Rucksack mit Kamera und Handy nicht.
Dan sass ich auf der Kiesbank und konnte mit Sammeln beginnen.
Recht schnell hatte ich einige tolle Steine beisammen und musste schon Anfangen mit aussortieren damit ich mit dem Rucksack dann auch wieder die steile Böschung hinauf kam. Dan wieder durch Wasser und die Böschung rauf. Das waren vielleicht 10 Meter, dazu brauchte ich fast 90 Minuten. Spaziergänger hielten an und fragten mich ob ich aus dem Rollstuhl gefallen sei. Als ich ihnen sagte nein, ich sei am Steinesuchen, begriffen die, die Welt wohl nicht mehr ganz und liefen Kopfschüttelnd weiter.
Das Klischee, das ein Behinderter nichts mehr machen kann, geistert noch immer überall in den Köpfen der sogenannt Normalen Menschen herum.
Ich erreichte auf jeden Fall mit meinen Steinen ziemlich geschafft mein Auto und wechselte von Rollstuhl auf den Fahrersitz. Den hatte ich vorgängig mit einem Frotteetuch abgedeckt, weil ich ahnte das ich nicht mehr Trocken und Sauber zurückkommen würde.
Und jetzt bin ich müde wieder Zuhause. Fotos von den Emmen Steinen kommen später auch noch.