Hallo Morganit!
Über die Pyritsonnen fällt mir so viel ein, dass ich spontan ein halbes Buch drüber schreiben könnte!
Pyrit besteht aus Eisen und Schwefel, chem. Formel: FeS
2.
Er kommt in so ziemlich allen Gesteinen vor und ist dementsprechend häufig.
Oft entsteht Pyrit auch in Sedimenten aus Flachwasserbereichen, bei denen organische Substanzen einer Schwefelzersetzung unterzogen werden (=Fäulnis)
Das kann man leicht selber beobachten: bei warmen, schlammigen Gewässern (etwa ein Teich oder Tümpel), in den zB viele Blätter reinfallen, riecht der aufgewühlte Schlamm oft ziemlich übel nach Schwefel.
(den Schwefel produzieren dabei bestimmte Bakterien)
In geologischen Zeiträumen kann es dann sein, dass dieser Schlamm zu Mergel oder Tonschiefer verfestigt wird, in dem dann Pyrit gebildet wird.
Die schönen Pyritwürfel aus Spanien (Navajun) sind so entstanden. Die stecken in hellem Mergel.
Aber auch die Pyritsonnen haben dieselbe Vergangenheit, nur sind die in dunklem Tonschiefer eingewachsen.
Hiervon gibt's Fundstellen zB in Frankreich oder auch Deutschland (Ortschaft Holzmaden!!), wobei man hier auch u.a. Ammoniten findet, die aus Pyrit bestehen!!
Die Pyritsonnen im handel kommen allerdings ausschließlich aus Illinois/USA.
Wie wächst so eine Sonne??
Nun, Pyrit ist kubisch, d.h., er wächst würfelförmig oder in einer dem kubischen System zugehörigen Tracht (jetzt keine Einzelheiten bitte,
sonst sitz ich übermorgen noch da!!

)
In den Tonschiefern kann der Pyrit aber nur innerhalb der Schichten wachsen, aber nicht in die Höhe. Er wächst sozusagen "zweidimensional"
Er fängt an einem Kristallkeim zu wachsen an und breitet sich strahlenförmig aus.
Hat nichts mit Würfeln zu tun, aber wenn's eben nicht anders geht....
Durch Spalten der einzelnen Tonschieferlagen kommt man dann zu den Pyritsonnen, die dazwischen eingebettet liegen.
Jetzt ist so ein Schiefer nicht unbedingt das härteste Gestein, dementsprechend *locker* ist auch das Gefüge so mancher Sonne.
Und tatsächlich gibt's Sonnen, die ohne zutun innerhalb kurzer Zeit eine graue Patina bekommen und zerfallen.
Das nennt man *instabil*.
Das kommt bei Pyrit öfter vor, was diesen Prozess auslöst, weiß man oft nicht genau.
Es kommt ja auch oft vor, dass der eine Pyrit von ein und der selben Fundstelle zerfällt, der andere aber bis zum Sanktnimmerleinstag stabil bleibt.
Die Pyritsonnen sind anscheinend aber ziemlich anfällig für diesen Zerfall.
Aufhalten kann man das nicht, auch gibt's kein Mittel, um einen frischen Pyrit zu *stabilisieren*. Vieles ist probiert worden, hat alles nichts genutzt.
Leider weiß man nicht, ob eine Sonne jetzt stabil ist oder nicht, wenn man sie kauft. Die kommen *frisch* aus USA!
Hab ich selbst beobachtet: Vor 4 Jahren hab ich zwei Sonnen gekauft, eine ist frisch wie am ersten Tag, die andere ist an der Luft innerhalb eines Jahres zerbröselt.
Wenn ihr also im Laden eine Sonne kauft, dann nehmt keine frischen, sondern gutaussehende *Ladenhüter*!

(einfach fragen, wann die eingekauft wurden!)
Beim *Verwenden" von Sonnen ist Vorsicht geboten, bitte nicht direkt auflegen, die *Chemie* unserer Haut ist für die Sonne gaaaaanz schlecht!
Ist jetzt nicht unmittelbar giftig, aber durch die chemische Zersetzung kann es zu Hautreizungen kommen!!
Wenn eine Sonne einmal Patina angesetzt hat und *stumpf* wird, kriegt man den ursprünglichen Glanz leider auch nicht mehr zurück!

Da nützt kein Bürsten und Schrubben...leider!
Oft gibt's im Handel auch bunt angelaufene Sonnen, das wurde künstlich(!) erzeugt, in der Natur gibt's nur goldfarbene Sonnen!!
Die Pyrite, die im Handel als Trommler oder Anhänger zu kaufen sind, stammen aus Peru.
Dort ist der Pyrit unter anderen Voraussetzungen entstanden und superstabil! Den könnte man sogar als Gartenstein verwenden!
So,

das war's vorerst!!

Klemens